Hermes Helfricht

Hermes Helfricht wurde in Radebeul bei Dresden geboren. Er begann sehr früh, Klavier zu spielen und war mehrfach Preisträger beim Wettbewerb Jugend musiziert. Er war neun Jahre lang Mitglied des Dresdner Kreuzchors, gastierte unter anderem als Knaben-Solist in Mozarts Die Zauberflöte an der Komischen Oper Berlin, assistierte als Chorpräfekt Kreuzkantor Roderich Kreile und wurde 2010 mit dem Rudolf-Mauersberger-Stipendium ausgezeichnet.

An der Universität der Künste Berlin studierte er Orchesterdirigieren bei Lutz Köhler und Steven Sloane, spielte als Pianist Klaviertrio und Klavierquartett in der Kammermusikklasse des Artemis Quartetts und ist ein gefragter Liedbegleiter, der in diesem Bereich von Kammersänger Peter Schreier gefördert wurde. Ab 2013 war Hermes Helfricht Stipendiat im Dirigentenforum des Deutschen Musikrats (Künstlerliste Maestros von Morgen), wurde durch Meisterkurse bei renommierten Maestri gefördert und gewann zahlreiche internationale Wettbewerbe.

In der Saison 2015/2016 war Hermes Helfricht als Kapellmeister am Theater Erfurt engagiert, dort dirigierte er unter anderem Carmen, Das Land des Lächelns und Evita. Im Februar 2016 debütierte der junge Dirigent mit Tschaikowskis Eugen Onegin am Theater St. Gallen und wurde zur Spielzeit 2016/2017 als Kapellmeister an dieses Haus verpflichtet. Am Theater St. Gallen dirigierte er neben zahlreichen Konzertprogrammen unter anderem Le nozze di Figaro, Tosca und Nabucco. 2017/2018 erweiterte er sein Repertoire durch eigene Einstudierungen von Puccinis  La Bohème und Frank Martins Le vin herbé und Vorstellungsdirigate von Fidelio. Am Theater Chemnitz gastierte er mit Mozarts Le nozze di Figaro.

Zur Spielzeit 2018/2019 wechselte Hermes Helfricht als 1. Kapellmeister an das Theater Bonn. Dort leitete er unter anderem eigene Einstudierungen von Viktor Ullmans Der Kaiser von Atlantis, Ponchiellis La Gioconda, Janàčeks Die Sache Makropoulos, die Wiederaufnahme von Mozarts Zauberflöte und zahlreiche Familienkonzerte und übernahm Vorstellungen von Wagners Lohengrin.

2019/2020 dirigierte er eine Neuinszenierung von Sciarrinos Infinito Nero sowie die Wiederaufnahme von Madama Butterfly und Vorstellungen von West Side Story, Le nozze di Figaro, Cavalleria rusticana und I Pagliacci. Im Oktober 2020 leitete er die Neuinszenierung von Cavallis La Calisto, die von Publikum und Kritik gefeiert wurde; eigene Einstudierungen von Eugen Onegin und Death in Venice fielen der Pandemie zum Opfer. 2021/2022 leitete er er an der Oper Bonn die Neuinszenierungen von Don Carlos und Clemens Freiherr von Franckensteins Oper Des Kaisers Dichter oder Li-Tai-Pe. 2022/2023 dirigiert er in Bonn Neueinstudierungen von Franchettis Asrael und Lehárs Die lustige Witwe  sowie Vorstellungen von Un ballo in maschera.

Hermes Helfricht konzertierte mit einer Vielzahl europäischer Orchester und verfügt über ein Repertoire, das vom Barock bis zur Gegenwart reicht und das zahlreiche Uraufführungen enthält. 2013 gab Hermes Helfricht sein Debüt beim Bruckner-Orchester Linz (Österreich) und setzte  die Zusammenarbeit 2016 fort. In Deutschland arbeitete er unter anderem mit dem DSO Berlin, den Bochumer Symphonikern, der Staatskapelle Halle, dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt, dem Philharmonischen Orchester Heidelberg, der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin, der Philharmonie Neubrandenburg, der Kammerakademie Potsdam sowie dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn. Weitere Engagements führten ihn zum Vanemuine Symphonieorchester (Estland), dem Philharmonischen Symphonieorchester Zielona Góra (Polen) und im Rahmen des Young Prague Festivals zur Nordböhmischen Philharmonie Teplice (Tschechien).  2017/2018 debütierte er mit Symphoniekonzerten beim Qatar Philharmonic Orchestra und der Magdeburgischen Philharmonie und konzertierte mit dem Beethoven Orchester Bonn und der Württembergischen Philharmonie Reutlingen. 2018/2019 dirigierte er Gastkonzerte bei den Bremer Philharmonikern, der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und arbeitete erneut mit der Philharmonie Reutlingen.

Seit 2014 arbeitete er als Assistenz-Dirigent des Joven Orquesta Nacional de España und dirigierte unter anderem zwei Uraufführungen spanischer Komponisten: Maui von Alejandro Moreno und La Rutina de lo Invisible von Alvaro Martinez Leon. 2015 leitete er das Orchester 1770 der Musikakademie Rheinsberg. Bei einer Produktion der Operette Die Fledermaus bei der Schlossoper Haldenstein stand er am Pult der Kammerphilharmonie Graubünden.

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